Montag, 19. Oktober 2015

Komm wir bring' die Welt zum leuchten..

Diese Woche war eigentlich Mid Term Break in meiner Schule, das heißt alle Kinder haben frei. Jedoch habe ich mich täglich für 2 Stunden mit den Kids aus meinem Deutsch Club getroffen um ein Projekt zu machen. Ich studierte mit ihnen das Lied, 'Zuhause' von Adel Tawil ein, welches ein wenig deutsch und ein wenig englisch ist. Nach nun nichtmal 3 Wochen der Existenz der Deutsch AG können meine Kids nun schon ein Deutsches Lied singen. Ich bin echt wahnsinnig stolz auf sie. 
Am Freitag sind wir dann zu den Chishimba Falls gefahren, um dort das Video auf zu nehmen. Es war echt ein anstrengender Tag für die Kids aber auch für mich und Flora, welche mir den ganzen Tag über geholfen hat. An so vielen verschiedenen Stellen bat ich die Kinder das Lied zu siegen, sodass wir nun viele verschiedene Kulissen hatten. Uns kam es glaube ich allen schon aus den Ohren wieder heraus. 
Zurück in der Fountain School hab ich die Kinder dann ins wohlverdiente Wochenende entlassen und für Flora und mich ging die Arbeit dann erst noch richtig los...Video zusammen schneiden. Bis Samstag Mittag hat es gedauert, bis wir mit der finalen Version zufrieden waren. Aber Voila: Hier ist das Ergebnis!




Samstag, 10. Oktober 2015

Kulturschock vs. Wunderschöne Erlebnisse

In den letzten zwei Wochen ist einiges passiert, dabei waren es leider nicht nur Erlebnisse des Zuckerschleckens...
Nun denn, das weniger erfreuliche zuerst: Vor zwei Wochen starb der Onkel meines Gastvaters und so hieß es für mich, einen komplett anderen Trauerprozess der Angehörigen mit zu erleben. Ich lernte wirklich viel dazu, und doch waren diese Tage, und besonders der Tag der Beerdigung nicht leicht für mich. Die gesamten Tage vor der Beerdigung verbrachten meine Gasteltern fast ausschließlich im Haus des Verstorbenen, bei seiner Familie. Für die Verwandten ist es Tradition, so oft wie möglich dort zu sein, und so den Verstorbenen zu ehren. Für die Männer heißt dies, jede Nacht ein Feuer vor dem Haus zu machen, und dort die gesamte Nacht zu sitzen und dem Toten zu gedenken. So war mein Gastvater sichtlich müde, als er morgens vor der Arbeit wieder Heim kam. Die Frauen schlafen alle zusammen drinnen im Haus, vor allem um die Witwe zu unterstützen. Hier heißt es jedoch meistens für die Frauen, auf dem harten Boden zu schlafen, und so war auch meine Gastmutter sichtlich erschöpft. Samstags war dann der Tag der Beerdigung. Morgens gingen wir, alle im Shitenge, in die Kirche. Die Stimmung war angespannt, und als schließlich der Sarg herein getragen wurde, hörte man die ersten Schniefer. Dies war jedoch nur der Anfang. Nach dem Gottesdienst wurde der Sarg heraus getragen, und jeder einzelne Besucher musste nun zwangsläufig an dem geöffneten Sarg vorbei, um sich den Toten ein letztes Mal an zu gucken. Ich war alles andere als darauf vorbereitet. Erst einige Meter bevor ich an dem Sarg vorbei kam, realisierte ich, dass dies nun das erste Mal für mich sein würde, einen Toten zu sehen. Verschlimmert wurde die Situation für mich durch die unfassbar lauten und vielen Klageschreie der Frauen die um den Sarg herum standen. Es ist ein Zeichen des Respekts, und doch hört es sich so tragisch und schrecklich an. Die Tradition besagt, um so mehr und lauter die Klagen sind, desto mehr wurde und wird der Tote respektiert und geehrt. Die ganze Situation neigte dazu, mich zu erdrücken und ich wollte nur noch weg laufen. Jedoch musste ich mich durchbeißen, denn nun ging es zum Friedhof. Auch im Auto hörten die Schreie nicht auf. Angekommen im Heimatdorf des Verstorbenen, wurden die Klagen noch lauter und sie endeten abrupt, als der Sarg mit der ersten Erde bedeckt war. Anschliessend wurden alle, ja wirklich alle Gäste, und es waren mit Sicherheit um die 400, zum Essen im Haus des Verstorbenen eingeladen. Ich habe mich dann verdrückt, denn ich brauchte nun wirklich Abstand. Im Nachhinein denke ich, dass es eine Erfahrung war, in der ich wichtige Einblicke in die sambische Kultur erlangt habe. Nichts desto trotz, war es ebenso eine krasse Erfahrung, welche ich auch nicht noch mal miterleben wollen würde.

Am Sonntag nach der Kirche, waren wir bei Brother Dominik (auch 'der verrückte Ire' gennant)  zum Frühstück eingeladen, und dort haben wir noch super Tipps bekommen, was man alles um Kasama herum sehen und besichtigen kann.

Am Montag den 5. Oktober war internationaler Teachers Day. Und da ich ja mittlerweile auch ein echter Teacher bin, ging es auch für mich los. Alle Lehrer der verschiedenen Schulen aus Kasama trafen sich am Civic Centre und dann ging es mit einer Blaskapelle, man kann es sich ungefähr so wie Karneval vorstellen, in Richtung Stadium. Dort wartete ein sehr langes und ermüdendes Programm auf uns. Viele Reden, zum Glück aber mit traditionellen Tänzen zwischendurch, und langes Warten auf das Mittagessen, brachten mich dazu, dass ich auf dem Rückweg im Schulbus einschlief.




Den Rest der Woche habe ich dann endlich im nun fertigen Computerraum unterrichtet. Die Kinder waren zu süß, als sie ihn das erste Mal betraten: 'Wooooooow look at this. Did you made all this teacher Frederik?'. Das unfassbare Staunen in den Augen der Kinder erinnerte mich wieder daran, was für eine gute Tat ich ihnen tue. Nach dem Unterricht wurde ich dann mit einem Ansturm von Umarmungen belohnt. Zu knuffig.



Freitag morgen fuhr ich mit Grade 4 auf einen Ausflug. Es ging zu den Kaffeeplantagen OLAM in der Nähe von Kasama. Die Kinder waren so aufgeregt und fingen schon im Bus an, Stimmung zu machen mit Gesängen wie: 'Everywhere we gooo, everyone wants to know us. Who we are, and where we come from. We are from FOUNTAIN!' Angekommen, wurden wir von dem Manager herum geführt. Die Kinder sogen alle Informationen ein und schrieben sogar fleissig mit. Die Farm baut auf ihren tausenden von Hektar nicht nur Kaffee an, sondern auch Getreide und Bananen. Die Kinder machten den Eindruck als hätten sie noch nie das Getreide bevor es zu Mehl wird, in der Hand gehabt. So stopften sie sich so viel wie ging in die Taschen und aßen es roh. Als dann ein Kind ihren Schuh im riesigen Getreide Haufen verloren hatte, war die Stimmung auf ihrem Höhepunkt. Wir haben so viel gesehen und die Kinder waren so glücklich als wir wieder zurück zur Schule fuhren.
Abends ging es für mich mit den anderen Freiwilligen zu Familie Krämer aus Deutschland. Frank ist Missionar und viel auf den Dörfern unterwegs und Predigt dort. Jule ist meist zuhause und beschäftigt die beiden kleinen, Annie und August, welche echt froh waren, endlich mal wieder Deutsch mit jemand anderem als ihren Eltern zu reden. Wir hatten einen super schönen Grillabend, mit deutschem Brot (so toll, wenn man immer nur Weißbrot, Weißbrot, Weißbrot bekommt), Salat (gibt es hier auch nie, und wenn dann nur mit Majo), Maiskolben, Ofenkartoffeln und vielem mehr. Ein absolutes Festmahl für uns.





Ein Paradies für Papa! 

Und schließlich heute, das Highlight der Woche, vielleicht sogar der gesamten Zeit bis jetzt hier. Der Besuch der etwa 40 Minuten entfernten Cishimba Falls. Mit dem 'Fountain-School'-Schulbus und mit allen anderen Freiwilligen sowie Patrick, meinem Gastbruder, und 3 Freunden von ihm ging es mit Piknik und Banane-Schoko Kuchen (gemacht von mir) los. Aber ich brauche dazu nicht mehr viel sagen. Seht die Bilder, und versteht wie traumhaft es war. Wunderbarer Tag.








Montag, 28. September 2015

Eindrücke vom Schulgelände

Heute durfte ich endlich meine (hoffentlich vorhandenen) teacher-Kenntnisse in Beweis stellen. Nachdem ich mir gestern Abend spontan noch überlegt habe, was ich heute machen kann, hat es gut geklappt. Erst hatte ich die 2. Klasse und dann die 6. in welchen ich ein bisschen was zu den Regeln, die im Umgang mit den Computern herrschen müssen, und generell ein bisschen zu Computern gemacht. Die Kenntnisse der Kinder sind was Computer angeht ganz unterschiedlich. Da aber die meisten noch nie einen Computer benutzt haben, fange ich in allen Klassen ganz bei 0 an. Morgen gehts weiter mit den ersten Klassen.

Schulgelände mit Schulbus

Avokadobaum auf dem Schulgelände 

Schulgebäude

Schulgelände 

Außenbereich 

Exotische Früchte auf dem Schulgelände 

Schulgebäude 

Privathaus 

Dienstag, 22. September 2015

Lang ist's her...

So nun komme ich endlich dazu etwas neues zu schreiben. Ich hatte in den letzten Wochen leider kein Internet auf dem PC, deswegen habe ich so lange nichts von mir hören lassen. Seit dem letzten Eintrag ist viel passiert. Unser Bemba Kurs ist nun seit ca. 1 1/2 Wochen abgeschlossen. Ich denke wir konnten schon einiges lernen und sind mittlerweile in der Lage, uns mit anderen kurzweilig auf Bemba zu unterhalten. Die Leute feiern uns aber sowieso schon, wenn wir nur ein paar Wörter und Begrüßungen können. In dieser Zeit, in der wir noch zusammen im Youth centre waren haben wir noch einige Male die Stadt erkundet und sind Abends mit unserem Bemba Lehrer, Mwansa, in einige Bars gegangen und haben sort die afrikanische Musik und natürlich das beste sambische Bier, Mosi, genossen.
Letzten Montag sollte es dann für alle in die spezifischen Projekte gehen. Bei mir war dies, wie sich leider erst an dem jeweiligen Tag heraus stellte, erst am Dienstag möglich, da meine Gasteltern nicht Zuhause waren die ganze Woche. Also habe ich noch eine Nacht im Youth Centre geschlafen und wurde dann am nächsten Morgen von Patrick Kachiliko abgeholt. Patrick ist der älteste Sohn meiner Gasteltern und ein hohes Tier an der Fountain School, welche von meinen Gasteltern geleitet wird. Leider musste er mir dann im Auto mitteilen, dass ich erst am Wochenende, wenn meine Gasteltern wieder kommen würden, endgültig einziehen könnte und bis dahin bei einer verwandten Familie unterkommen würde. Ein bisschen enttäuscht fuhren wir dann direkt in die Schule und dort wurde ich allen Kindern und Lehrern vorgestellt. Die Lehrer sind alle noch sehr jung und die Kinder alle zuckersüss. Es gibt 3 Klassen in der Vorschule und jeweils eine von der ersten bis zur siebten Klasse. In der Baby Class wurde ich dann so herzlich von zwei kleinen Jungs umarmt, dass meine Sorgen für einen Moment wie weg geblasen waren. Die ganze Woche hieß es dann für mich in möglichst vielen verschiedenen Unterrichten zu gucken, um zu lernen, wie der Unterricht hier so gestaltet wird. Der Unterricht fängt um halb 8 an und dann finden mehrere Fächer bis zur kleinen Pause um 10:30h statt. Danach noch einmal 2 Stunden, bis um 13h dann alle Kinder entweder abgeholt werden oder mit einem der zwei Schulbusse weg gebracht werden. Bis auf die Klassen 6 und 7, welche hier in der Schule Mittagessen bekommen und dann Nachmittags noch mal von 14 bis 16h Unterricht haben. Das Schulgelände ist sehr klein und kompakt, aber sehr grün und gemütlich. Das Wohnhaus, in welches ich dann am Wochenende endlich eingezogen bin, befindet sich mittendrin. Als wir Samstag also meine Sachen rüber gebracht haben, bin ich als erstes mit Patrick in die Stadt gefahren, wo ich mir noch eine Kommode und einen Ankleideschrank aussuchen durfte, welche in mein Zimmer kamen. Mein Zimmer ist sehr schön eingerichtet nun und auch sehr groß im Verhältnis zu dem restlichen Haus, welches dadurch aber sehr gemütlich ist. Mein Gastvater war außerdem so lieb und hat mir ein altes Fahrrad fertig gemacht, mit welchem ich jetzt super mobil bin ich an manchen Nachmittagen zu den anderen Freiwilligen fahre. Meine Gasteltern sind sehr nett, jedoch immer sehr busy. Die jüngste, Sali, geht hier auf der Schule in die 2. Klasse. Die drei Mittleren gehen irgendwo weiter weg auf Schulen und sind nur in den Ferien hier.
Samstag haben wir dann noch den ganzen Tag damit verbracht, den Computerraum ein zu richten, in welchem ich als Computerlehrerin tätig sein werde. Die Schule will mehr wert auf Computerkenntnisse legen, damit die Kinder später einen angemesseneren Beruf finden, und für so ziemlich alle Berufe sind heutzutage wenigstens einfach Computerkenntnisse nötig. Außerdem werde ich jeden Mittwoch, welches der AG-Tag ist, eine Deutsch AG haben. Darauf freuen sich die Kinder schon sehr. Diese Woche bereite ich mich die meiste Zeit auf die nächste Woche vor, in der ich anfangen werde mit unterrichten. Dies war diese Woche noch nicht möglich, da ich mein Work Permit noch nicht habe, welches wir aber hoffentlich im Laufe dieser Woche bekommen. Morgen werde ich aber immerhin schon die Deutsch AG starten. Bis sehr gespannt, wie die Kinder mich als Lehrerin akzeptieren werden.

Bar Abend

Motivierte beim Bemba lernen

Erste Mal Zuckerrohr getestet mit Mwansa

Mein Zimmer

Bike-Life

Montag, 31. August 2015

Erste Eindrücke


So nun melde ich mich zum ersten mal aus Sambia. Der Flug war sehr entspannt über Emirates. Die tausend Filme auf dem Bildschirm boten genug Platz für Unterhaltung auf dem insgesamt 16 stündigen Flug mit Zwischenstopp in Dubai. Angekommen in Lusaka, der Hauptstadt von Sambia, mussten wir unser Visum vorzeigen und durften dann unsere Koffer holen. Zum Glück sind diese auch alle heile angekommen. Christopher, unser Mann hier in Sambia, der alles für uns regelt und an den wir uns immer wenden können, hat uns dann zum Backpackers gebracht, wo wir eine Nacht übernachtet haben. Zu meiner Überraschung auch hier schon eine kalte Dusche. Am nächsten Tag ging es dann mit dem Bus 13 Stunden nach Kasama. Leider lange nicht so komfortabel wie der Flug. Aber auf unserem Weg konnten wir schon viel von unserem zweiten Heimatland sehen. Nachts sind wir dann angekommen und sind mit dem Taxi zum Youth Center gefahren. Hier werden wir jetzt 2 Wochen lang leben und einen Bemba Sprachkurs belegen. Gestern und heute hatten wir schon zwei Stunden. Die Sprache ist sehr sehr anders als Deutsch, aber ich glaube es ist mega wichtig diese zu lernen, da wirklich alle hier untereinander Bemba sprechen. Auch waren wir schon in der Kirche. Das war eine tolle Erfahrung, da alle viel mehr Lust auf den Gottesdienst haben und eine art Gospel Chor  gesungen hat. Gestern haben wir ein paar Gemeinden außerhalb von Kasama besucht, und sind auch an einem ganz kleinen Wasserfall angehalten (siehe Fotos). Das war wunderschön. Viel grüner als direkt in der Stadt.
Straße in der Umgebung von Kasama 
älteste Kirche Sambias 
Lukulu River 


Mittwoch, 26. August 2015

Los geht's!

So nun kann es los gehen. Die letzten Stunden sind angebrochen und ich bin so gut wie fertig mit Koffer packen. Nun heißt es die letzten Kilos, die im Koffer zu viel waren, noch im Handgepäck unterbringen und dann ab zum Flughafen.
So langsam werde ich dann doch ein wenig nervös, was aber glaube ich auch verständlich ist. 
Heute Nacht wird im Flieger entspannt und geschlafen...hoffentlich. Und morgen Nacht sind wir dann schon in Lusaka im Backpackers, um am nächsten Tag dann mit dem Bus weiter nach Kasama zu fahren. 
Spannung pur!